samedi 28 mai 2011

ASCHEWOLKE ; Aschewolke über Europa Flughafen-Sperrungen sind aufgehoben

ASCHEWOLKE - ASCHEWOLKE ; Aschewolke über Europa Flughafen-Sperrungen sind aufgehoben

Die Situation an den Flughäfen in Großbritannien und den Niederlanden entspannt sich nach und nach. Die Sperrungen aufgrund der Aschewolke aus Island sind aufgehoben. Betroffen von Flugausfällen sind vor allem Passagiere in Amsterdam.

London/Hamburg - Passagiere, die auf Bänken die Nacht im Flughafen verbringen, lange Warteschlangen vor den Schaltern, annullierte Flüge - die Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull hat den Flugverkehr in Europa erneut behindert. Betroffen waren am Montag vor allem die Niederlande und Großbritannien. Insgesamt wird mit rund tausend Flugausfällen gerechnet, wie die europäische Organisation für Flugsicherheit Eurocontrol in Brüssel mitteilte. Rund 28.000 Flüge würden aber wie geplant stattfinden.



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Der Wind wehte die Vulkanasche in Richtung Irland, Großbritannien und zum europäischen Festland. Stundenlang mussten zahlreiche Flughäfen in Großbritannien und den Niederlanden ihren Betrieb einstellen, darunter die beiden größten Londoner Airports Heathrow und Gatwick sowie der Amsterdamer Flughafen Schiphol. In Schiphol mussten rund 500 Flüge gestrichen werden, sagte eine Sprecherin des Flughafens, rund 60.000 Passagiere sind betroffen.

Erst ab dem Morgen wurden Heathrow und Gatwick schrittweise wieder geöffnet, Schiphol und Rotterdam folgten um 13 Uhr. Für den weiteren Betrieb galten zunächst noch Beschränkungen, wie dies auch in Nordirland und kleineren Flughäfen auf den schottischen Inseln der Fall war. Die Beschränkungen wurden später aufgehoben. Auch sämtliche Flughäfen in Irland wurden am Nachmittag wieder geöffnet. Am Vormittag wurden auch der vorübergehend gesperrte Flughafen von Ostende und der belgische Luftraum über der Nordsee wieder freigegeben.

Auch deutsche Flughäfen spürten Auswirkungen der Asche des isländischen Gletschervulkans Eyjafjallajökull. Auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld fielen die Flüge von und nach Dublin, Edinburgh, London und Nottingham aus. Die Flughäfen in Frankfurt und Hamburg waren ebenfalls betroffen. Elf Langstreckenflüge wurden zum Rhein-Main-Airport umgeleitet, weil sie nicht an ihren Zielorten in Amsterdam und London Heathrow landen konnten.

Für die Bundesrepublik gaben Deutsche Flugsicherung (DFS) und Deutscher Wetterdienst (DWD) Entwarnung. Aus heutiger Sicht werde der deutsche Luftraum bis einschließlich Pfingsten wegen einer Süd-West-Strömung von der Vulkanasche nicht betroffen sein, sagte DWD- Sprecher Uwe Kirsche. Eine DFS-Sprecherin erklärte, die Vulkanaschekonzentration im deutschen Luftraum sei derzeit so niedrig, dass es keinerlei Einschränkungen für den Flugverkehr gebe. Auch für die nächsten Tage sehe es nicht schlecht aus, es könnten jedoch keine weitergehenden Vorhersagen gegeben werden, da sich die Wetterlage schnell ändern könne.

Ramsauer will kontrollierte Sichtflüge abschaffen

Airlines, die massive Verluste verkraften müssen, kritisierten erneut das Flugverbot. Der Präsident von Virgin Atlantic, Richard Branson, nannte die Schließung von Manchester "einen Witz". Ein Sprecher von British Airways sagte, die Fluggesellschaften sollten selbst entscheiden dürfen, ob sie fliegen oder nicht. Der derzeitige Ansatz sei "zu restriktiv". Die britische Luftfahrtbehörde CAA wies dies zurück. Die Sicherheit der Menschen habe oberste Priorität.

Auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) nannte die Sperren "richtig und alternativlos". Die umstrittenen kontrollierten Sichtflüge, mit denen die Fluggesellschaften ihre Maschinen nach dem Vulkanausbruch wiederholt in den gesperrten Luftraum gebracht hatten, will er abschaffen. Dem ARD-Magazin "Report München" sagte der Politiker, er wolle die entsprechende Gesetzeslücke schließen.

Die Fluggesellschaften hätten in der Diskussion nach dem Vulkanausbruch in Island eine spezielle Gesetzeslage nutzen können. "Es ist eine gewisse Unlogik - ganz klar - zu sagen: Instrumentenflüge dürfen nicht stattfinden, aber für kontrollierte Sichtflüge gibt es kein Verbot, gibt es keine Regelung", erläuterte Ramsauer in der ARD. "In diese Lücke ist man von Seiten der Luftlinien gestoßen", sagte Ramsauer. "Und dann hat das Luftfahrtbundesamt gesagt, das ist nicht verboten. Dieses Regelungsdefizit und manches andere muss schnellstens behoben werden, da sind wir gerade dabei."

Lufthansa dagegen schließt Flüge nach kontrollierten Sichtflugregeln (CVFR) im Bedarfsfall trotzdem nicht aus: "Ein Fliegen nach CVFR kann Lufthansa für die Zukunft nicht grundsätzlich und für alle Zeiten ausschließen, da es sich um ein rechtlich einwandfreies und sicheres Verfahren handelt", sagte Lufthansa- Sprecher Michael Lamberty dem ARD-Magazin "Report München".



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Der Lufthansa-Sicherheitspilot Jürgen Steinberg war nach seiner Kritik an den Sichtflügen aus seiner Funktion ausgeschieden. Steinberg hatte Ende April zeitlich begrenzten Sichtflügen zunächst zugestimmt, um Umsatzausfälle zu begrenzen. Später hatte er dies bedauert und erklärt, dies dürfe sich nicht wiederholen. Der Verkehrsminister sagte in der ARD, "wenn jemandem der eigene Sicherheitspilot hinschmeißt, den Dienst quittiert, weil er diametral anderer Auffassung ist", solle man sich mit Angriffen zurückhalten.

Eyjafjallajökull spuckt weiter Asche

Im April hatte der Eyjafjallajökull fast den gesamten europäischen Luftverkehr rund eine Woche lang lahmgelegt. Die Schließung von Hunderten Flughäfen und die Streichung von mehr als 100.000 Flügen lösten damals ein beispielloses Chaos aus, mehr als acht Millionen Reisende saßen fest. Seither kommt es immer wieder zu Teilsperrungen des Luftraums über Europa.

Der Ausbruch des Gletschervulkans dauert weiter an. Nach Angaben des isländischen Geophysikers Magnus Tumi Gudmundsson kann niemand vorhersagen, wann er enden wird. Seit April habe der Eyjafjallajökull rund 250 Millionen Kubikmeter Asche, Lava und Gesteinsbrocken ausgestoßen. Am Wochenende erreichte die Aschewolke eine Höhe von rund acht Kilometern.

abl/AFP/apn/dpa
 
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